Juni 18, 2011

Zuletzt gesehen: NATALIE - BABYSTRICH OSTBLOCK

Zum Ende ihrer fünfteiligen Schicksalsgeschichte eines auf die (meist ziemlich gerade verlaufende) schiefe Bahn geratenen Mädchens haben die Natalie-Macher ihren Fans ein schönes Abschiedsgeschenk gemacht. Die Ereignisse überschlagen sich in dieser irren Tour de Force (Kinderhandel, Entführung, Koma, waghalsige Stunts), als Natalie ihre Babystrich-Mission nun sogar nach Tschechien ausweitet und von einem spürnasigen Zufall in den nächsten tappt. Unter Rückbesinnung auf den ganz großen Schwachsinn der ersten beiden Filme, zelebriert Babystrich Ostblock ein Trashfest jedweder Couleur, das mit beinharter Konsequenz keine Dämlichkeit auslässt. Anne-Sophie Briest trimmt ihre Figur endgültig auf Schultheaterniveau und agiert in beinahe jeder Szene mit einer fassungslos machenden Emotionalität, die einen kreischend von der Fernsehcouch fegt. Bedrohliche Spannungsszenen in urigen tschechischen Baracken werden mit einer orientalisch angehauchten Musik unterlegt (= fremd und unheimlich), Ortsansässige durchweg als Zulieferer von Menschenhändlern und potentiellen Kindermördern ausge- wiesen. Am Ende von fünf berauschenden TV-Filmen weiß man, dass Natalie gern Cola trinkt und für fünf Minuten auf den Strich ging. Danke, SAT.1 – it was a bloody pleasure.